Spezialisten wachsen auf Fels
Botanische Besonderheiten konnten über 30 Teilnehmer am Romansfelsen in Bernstein am Wald erkunden. Gerhard Brütting, Naturschutzreferent der Bergwacht, wurde von der CSU/ÜHL Fraktion für diese Exkursion engagiert.
Treffpunkt war der ehemalige Steinbruch am Romansfelsen, einem der zahlreichen Naturdenkmäler im Landkreis Hof. Bis 1966 wurde dort Diabas abgebaut, heute ist er ein Geotop. Die hier auffindbaren Pflanzen stehen mit den geologischen Gegebenheiten in enger Beziehung. Darüber hinaus stellt sich die Frage: Warum wächst hier so manche Pflanze trotz Hitze und Trockenheit? Weil sie an diesen extremen Lebensraum angepasst ist.
Beispiele dafür stellen der Mauerpfeffer, die Fetthenne oder die Hauswurz dar, die mit ihren dickfleischigen Blättern Wasser speichern können. Andere Anpassungen an diese Trockenbiotope sind dichte Behaarung, wie sie beim kleinen Habichtskraut zu beobachten ist. Unscheinbare Gräser, etwa die Schwingel-Arten, schützen sich durch Rollblätter vor Wasserverlust. Andere, wie die seltene Pfingstnelke, besitzen einen Wachsüberzug auf ihren Blättern, der sie vor Verdunstung schützt.
Brütting wies aber noch auf andere Arten hin, etwa die Schwalbenwurz, eine Pflanze, die sich gegenüber Insekten fies verhält, weil sie ihnen Mundwerkzeuge oder Beine einklemmt, um sie zur Bestäubung zu zwingen.
Zur artenreichen Flora gehören auch der Deutsche Ginster, der Färberginster sowie die Karthäuser-Nelke. Die Farne sind gleich mit mehreren Arten vertreten, von denen der Deutsche Streifenfarn als große Besonderheit gilt.