Die Geschichte von Schübelhammer
Fast 40 interessierte Bürger ließen sich von Dieter Pfefferkorn erklären, wie Schübelhammer entstand. Vor Ort beim ehemaligen Gasthaus Zur Mühle begrüßte Bürgermeister Reiner Feulner die Gäste. Eingeladen hatte die CSU/ÜHL Fraktion.
Pfefferkorn dankte auch Christa Brühn, die ihn bei der Recherche zur Geschichte Schübelhammers unterstützt hatte. Die Aufzeichnungen aus der Familienchronik „Schübel“, von Albert Schübel 1923 erstellt, geben Auskunft über fast 300 Jahre Hammerwerk, Mühle und Schneidmühle im Tal der Wilden Rodach. 1494 übernahmen sie Hammerwerk und Wohnsitz und gaben so diesem Einzel ihren Familiennamen Schübel und der kleine Ort Schübelhammer war geboren. Es ist davon auszugehen, dass die „Schübel“ schon Erfahrung mit der Führung und Bewirtschaftung eines Hammers hatten und auch den Umgang mit den Lehensherren von der Grün war ihnen nicht fremd.
Erzabbau aus den umliegenden mehr als 15 Erzgruben hatten sie veranlasst, diesen Hammer, der wohl schon wesentlich früher erbaut wurde, zu übernehmen und wirtschaftlich zu betreiben. Auch in unmittelbarer Nachbarschaft gab es Hammerwerke, im nördlichen Bereich die Rauschenhammermühle und den Frankenhammer, beide schon 1372 genannt, und im Oberlauf der Thiemitz den Thiemitzhammer, der nach den Forschungen des Chronisten Dr. J. G. A. Hübsch als der älteste im Bereich des Döbraberges gilt.
Es ist unbekannt, wie lange der Schübel-Hammer betrieben wurde, ob er im 30-jährigen Krieg zerstört und später wieder aufgebaut wurde. 1759 wird Johannes Schübel als Mahl- und Schneidmüller genannt. Er verkauft seinen Anteil 1761 an Johann Moritz Sell(n). Ab diesem Zeitraum wird vom Stammhaus „Schübel“ im Tal der Wilden Rodach nichts mehr berichtet. Im Jahre 1884 ist nun die Familie Georg Brühschwein Eigentümer und betreibt die Mühle, die sie dann Sohn Heinrich übergibt.
Der Zweite Weltkrieg lässt auch das Haus Brühschein in Schübelhammer nicht ungeschoren, Heinrich kommt am Ende dieses furchtbaren Krieges nicht mehr zurück. Sein Sohn Fredi Brühschein erlernt das Müller-Handwerk und führt die Mahlmühle bis 1967. Dann stellt er den Betrieb ein, bricht die Mahlmühle und Nebengebäude ab und errichtete eine moderne Ferienpension mit Hallenbad, Sauna, Speiserestaurant und Cafe.
Das erfolgreiche Fremdenverkehrsunternehmen, welches über einen Zeitraum von 35 Jahren mit zu den Spitzenhäusern zählte, fand mit dem plötzlichen Tod von Fred Brühschwein ein jähes Ende.
Fraktionsvorsitzender Matthias Wenzel dankte dem Referenten, der noch viele Fragen beantwortete, für seine umfangreichen Ausführungen mit einem Geschenk.