Geschichte der Grenzsteine
Ausgangspunkt von Grenzsteinen ist ein Hinweis im Alten Testament. Bei Moses ist zu lesen: „Verschiebe nicht die von deinen Vorfahren gezogene Grenze auf deinen Besitz…“
Zur Kurzwanderung zum uralten Grenzstein im Thronbachtal hatte die CSU/ÜHL-Fraktion Schwarzenbach a.Wald eingeladen und als Wegbegleiter Dieter Pfefferkorn mitgenommen. Zweiter Bürgermeister Matthias Wenzel begrüßte die Teilnehmer und verwies auf die Grenzbeschreibung aus dem Jahre 1017 des Bistums Bamberg. Der Referent erklärte, dass seit Menschengedenken jeder Grundstückseigentümer mit Markierungen, zuerst Holzpfähle, dann große Feldsteine und wie jetzt mit Grenzsteinen sein Eigentum sichert. Wegen der Begehrlichkeit wurde so mancher Stein versetzt. Um den richtigen Standort zu bestimmen, wurde das Feldgeschworenenwesen gegründet; die „Siebener“ mit den geheimen Zeichen im Bereich des Grenzsteines wurden tätig. Grenzfrevel wurde im Mittelalter mit drakonischen Strafen belegt, im Volksmund wird berichtet, dass Täter am Galgen bei Rodeck deswegen erhängt wurden. Der Chronist Hans Hartmann beschreibt die vier uralten Wappensteine. Der Grenzstein hier am Standort wurde 1686 als Grenzmarke zwischen den beiden Herrschaftsgebieten gesetzt, er trägt die Wappen des Hochstiftes Bamberg und der Markgrafschaft Bayreuth.
Pfefferkorn sprach über die schwierige Grenzziehung, die über Jahrhunderte immer wieder zu Grenzstreitigkeiten führte, denn das bischöfliche Amt Rodeck, es war das nördlichste der 16 Ämter, grenzte an die markgräflichen Vogteiämter Schauenstein und Schwarzenbach. Er verwies auf die Grenzsäule im Wäschgrund, an das Zolltafelhölzlein, an den Thronbach und die Wilde Rodach als Grenzbäche und erklärte auch die mittelalterliche Geleitstraße kommend von Kronach bis Plauen. Er berichtete von dem „schwarzen Hund“ und dem „drückenden Stein“, beides Sagen mit genauer Ortsbezeichnung.
Das vor Jahren genau dieser Stein mit der Jahreszahl 1686 einmal abtransportiert wurde, heute aber wieder an seinem angestammten Platz steht, ist Bürgern aus Schönwald und Pillmersreuth zu verdanken. Bürgermeister Reiner Feulner dankte dem Referenten für seine Ausführungen. Er sicherte Unterstützung bei der Pflege und der Erhaltung dieser wie auch der anderen uralten Grenzmarkierungen zu.